"Hold your breath": Horror-Werbefilm für den Swiffer

Sarah Paulson im Horrorfilm "Hold your breath"
Paranoia im Sandsturm-Alptraum: Sarah Paulson kommt in "Hold your breath“ auf Disney+ mit dem Wischen gar nicht nach.

Donald Trump würde das sicher nicht so sehen. Aber menschengemachte Naturkatastrophen gab es in den USA schon in den 1930ern. In der sogenannten amerikanischen Staubschüssel (Dust Bowl) hatte man nicht nur erst die Ureinwohner brutal vertrieben, sondern auch das Präriegras gerodet, um vor allem Weizen anzubauen. Dieses Gras hatte aber die oberen Schichten des Bodens zusammengehalten. Als es weg war, konnte der Wind die ausgetrocknete Erde  – nach einer Dürreperiode – ungehindert wegtragen. Das passierte in gewaltigen Sandstürmen, die Farmen unter sich begruben und die Lungen der Menschen füllten. Vor allem die Bundesstaaten Oklahoma, Texas, Kansas und New Mexico waren betroffen. In Oklahoma spielt auch der Horrorfilm „Hold your breath“: Eine Mutter, Margaret (Sarah Paulson), und ihre beiden Töchter leben allein auf einer Farm mit einer schon fast verhungerten Kuh. Der Vater ist weg, er verdient Geld bei einem Brückenbau.

Der graue Mann

Die gesundheitsschädigenden Folgen des Staubs sieht man an einem Cousin der Mädchen, der übel hustet. Aber auch im Haus von Margaret haben schon einmal mehr Personen gelebt, wie ihr Tischgebet ganz zu Beginn preisgibt: „Mach dass die Mädchen nicht krank werden wie die anderen Kinder.“ Die Situation gebiert auch mythologische Figuren: Die Mädchen lesen ein Buch über eine Gruselgestalt namens „Der graue Mann“. Der kann durch Ritzen kriechen und wenn man ihn einatmet, dann sorgt er dafür, dass man schreckliche Sachen macht. Deswegen: „Hold your breath“ – Halte den Atem an. Man muss wohl nicht dazusagen, dass tatsächlich bald ein unheimlicher Fremder auftaucht.

Farmen im Nirgendwo

„Hold your breath“ stammt von Karrie Krouse, die mit dem Science-Fiction-Western „Westworld“ bekannt geworden ist. Die Originalität dieser Serie fehlt diesem Thriller ein wenig, so wie der Titel an etwa zwanzig andere Genrevertreter erinnert, allen voran „A quiet place“, ist auch in der Handlung einiges vorhersehbar und schon gesehen. Aus der tatsächlich bedrohlichen Situation inmitten der Staubstürme und der völlig verlassen liegenden Farmen im Nirgendwo hätte man wohl mehr machen können. Aber die horror-erprobte Sarah Paulson spielt die Paranoia-Phasen der Margaret eindringlich und das Ganze ist auch spannend. Und als Alltagsbonus: Die nächste Staubschicht wischt man vielleicht schneller weg.

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