Historikerin Brigitte Hamann gestorben

Brigitte Hamann strab im Alter von 76 Jahren
Die Autorin prägte das Bild der Habsburger und widmete sich in mehreren Werken dem Nationalsozialismus.

Habsburger und Hitler. Die Historikerin und Autorin Brigitte Hamann starb am Dienstag mit 76 Jahren. Das berichtet der Standard unter Berufung auf Familienkreise.

Hamann, geboren als Brigitte Deitert am 26. Juli 1940 in Essen, studierte Germanistik und Geschichte in Münster und Wien. Der Durchbruch gelang ihr 1978 mit ihrer zum Buch umgearbeiteten Dissertation "Rudolf, Kronprinz und Rebell". Das Porträt diente Robert Dornhelm 2006 als Grundlage für einen TV-Zweiteiler.

1981 folgte mit "Elisabeth, Kaiserin wider Willen" ihre bis heute bekannteste Biografie. Aus Deutschland kommend hatte sie in Wien einen anderen, distanzierteren Blick auf Österreich und seine Geschichte. Neben weiteren Werken über die Habsburger, über Winifred Wagner und Bertha von Suttner wandte sich Hamann auch heiklen Themen zu. "Hitlers Wien, Lehrjahre eines Diktators" (1996) wurde zu einem Standardwerk. Im Mozart-Jahr 2006 veröffentlichte die akribisch recherchierende Historikerin den umfangreichen Band "Mozart – Sein Leben und seine Zeit".

Hamann nahm auch immer wieder zu zeitgeschichtlichen oder politischen Themen Stellung. 2012 erhielt sie als "unverzichtbare mahnende Stimme" den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels.

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