Harald Serafin erobert Frankreich

Harald Serafin erobert Frankreich
Serafin spielt an der Pariser Oper in der "Lustigen Witwe", nimmt Abschied von Mörbisch und startet danach neu durch.

Schlechte Zeiten für heimische Society-Reporter, denn Mr. Wunderbar kann im Moment keine launigen Wortspenden abliefern. Der Grund: Harald Serafin weilt in Paris, wo er ab heute, Mittwoch als Baron Mirko Zeta in Franz Lehárs „Die lustige Witwe“ im Palais Garnier auf der Bühne steht. Wie es dazu kam? Serafin: „Die haben einen lustigen, älteren Herrn gesucht. Und lustig bin ich ja, älter leider auch“, meint der jugendliche 80-Jährige.

Und Serafin schwärmt: Von Paris, „wo ich noch nie vorher war“ und von seinen Kollegen. Susan Graham gibt die Witwe und Bo Skovhus den umtriebigen Danilo (Serafins einstige Glanzpartie). Asher Fisch dirigiert; Regie führt Jorge Lavelli. „Wollen wir doch einmal sehen, ob wir dem französischen Publikum nicht unsere ureigenste Kultur näherbringen können“, sagt Serafin.

Großes Finale

Die Operette dem Publikum näherbringen – das will Serafin heuer auch ein letztes Mal als Intendant der Seefestspiele Mörbisch. Ab 12. Juli zeigt man am Neusiedler See „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. In absoluter Top-Besetzung: Helmuth Lohner führt Regie und spielt den Frosch; Serafin gibt den Frank. Sohn Daniel („Er ist ja so hochbegabt“, so der Papa) ist Dr. Falke, Daniela Fally singt die Adele. Weiters dabei sind Alexandra Reinprecht und Herbert Lippert. Serafin: „Nach 20 Jahren als Intendant der Seefestspiele wollte ich dem Publikum noch einmal etwas Besonders bieten.“ Nachsatz: „Und was die große Szene zwischen Frank und Frosch im dritten Akt anlangt, habe ich dem Helmuth Lohner schon gesagt: ,Bitte etwas mehr Frank und weniger Frosch.‘“

Große Mission

Nein, er gehe nicht in Wehmut, betont Serafin. „Obwohl Mörbisch neben meiner Familie lange mein Lebensinhalt war. Aber jetzt sollen andere ran.“ Der Operette bleibt Serafin auch nach Mörbisch treu. „Ein deutsches Opernmagazin hat anlässlich meines 80. Geburtstages geschrieben, ich sei das Jesulein der Operette, weil ich die Menschen abhole und sie zur Operette bringe. Das hat mich gefreut.“

Und was kommt nach Mörbisch? Serafin: „Vieles. Volkstheaterdirektor Michael Schottenberg und ich suchen ein Stück, wo ein nicht mehr ganz junger Jüngling brillieren kann. Ich hoffe, wir finden da was. Außerdem habe ich viele Anfragen aus aller Welt. Ich soll inszenieren, beraten und spielen.“

Noch etwas plant Serafin: „Man will wieder ein Buch mit mir machen. Die besten Serafin-Zitate der vergangenen Jahre in einem Band zusammengefasst. Ich glaube, das wird wunderbar.“

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