Gugginger Künstler Karl Vondal mit 71 Jahren gestorben

Gugginger Künstler Karl Vondal mit 71 Jahren gestorben
Galt in der Riege der Talente im "Haus der Künstler" als "Erotik-Profi". Sein Tod kam unerwartet

"Der unermüdliche, leidenschaftliche Künstler hatte noch Farbe an Händen, Gesicht und Kleidung“, heißt es im Nachruf, den das Museum Gugging am Montag versendete: Demnach ist der Künstler Karl Vondal, einer der markanten kreativen Köpfe im "Haus der Künstler" vor den Toren Wiens, bereits am Freitag, den 10. 5. 2024, im Alter von 71 Jahren verstorben. 

 Vondal habe sich in seiner einzigartigen Assamblage-Technik aus Malerei, Zeichnungen, Zündhölzern und Steinchen mit Liebe und Sexualität in Wort und Bild auseinandergesetzt. 

Gugginger Künstler Karl Vondal mit 71 Jahren gestorben

Geprägt vom Erotikfilm

„Der deutsch-österreichisch-schweizer Erotikfilm ‚Die Nichten der Frau Oberst‘ aus dem Jahr 1968 war prägend für Karl Vondal“, erklärte Nina Ansperger, künstlerische und wissenschaftliche Leiterin des Museum Gugging, in der Aussendung. „Die von ihm dargestellten Liebesabenteuer in Wort und Schrift fanden meist an exotischen Orten unter Palmen statt. Dabei ging es dem Künstler nicht ausschließlich um Sexualität, sondern auch um den Wunsch nach Familie.“ 

Karl Vondal war das jüngste Kind einer Großfamilie. Seine Lehre zum Maurer brach er ab. Im seinem 19. und 20. Lebensjahr war er als Hilfsarbeiter tätig. Während dieser Zeit erkrankte er psychisch und kam zum ersten Mal in das Niederösterreichische Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie in Maria Gugging. Die darauffolgende chronische Erkrankung bedingte einen ständigen Aufenthalt in psychiatrischen Einrichtungen, die meiste Zeit davon in Gugging. Johann Feilacher entdeckte im Jahr 2002 sein künstlerisches Talent und holte ihn ins Haus der Künstler. Seitdem arbeitete Karl Vondal unablässig. Vondals Arbeiten werden in der bereits lange geplanten Ausstellung „fantastische orte.! walla | strobl | vondal | fink“ ab 12. September zu sehen sein - sie wird auch dem zuletzt für die Venedig-Biennale ausgewählten Künstler Leopold Strobl umfassender vorstellen. 

„Karl Vondal war im Art Brut Center nicht nur durch seine Werke in der galerie und im museum gugging präsent“, sagt Nina Katsching, Leiterin der galerie gugging. „Er war auch jemand, der gerne seine Werke präsentierte. Im Haus der Künstler hatte er sich im Foyer sein eigenes kleines Atelier eingerichtet und grüßte alle freudig, die vorbeigingen.“ Laut Winnie Posselt, Leiterin des Hauses der Künstler, war und bleibt Vondal ein wichtiger Teil der Hausgemeinschaft und sei als Mensch und Künstler unersetzlich. 

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