Gleichzeitigkeit

Wenn alle zugleich auf einen Bildschirm schauen, ist entweder Match oder Wahl. Und Streamer machen plötzlich Oldschool-Fernsehen.
Michael Huber

Michael Huber

Das Fernsehen hat bekanntlich die Funktion, Gleichzeitigkeit herzustellen, eingebüßt: Dass große Teile einer Bevölkerung parallel dasselbe Programm schauen, funktioniert eigentlich nur mehr in zwei Genres: Wahlen und Sport.

Dass ausgerechnet der Streamer Netflix sich mit dem Boxkampf von Mike Tyson gegen den Influencer Jake Paul ins Gleichzeitigkeits-Business vorwagte, war also abseits des hier bereits kommentierten sportlichen Aspekts auch ein medienökonomisches Signal. Allerdings kassierte das Medienunternehmen wegen Serverproblemen gleich ziemliche Watschen.

Der Nachwuchs war ja wegen des Kampfs tatsächlich bis in die Frühe wach geblieben, während ich selbst ein großer Freund von Mediatheken bin. Aus meinem Plan, am Sonntag noch nachzusehen, was der Fußball-Teamchef Ralf Rangnick in der „Promi-Millionenshow“ von sich gegeben hatte, wurde allerdings nichts: Ich hatte nämlich Karten für das Länderspiel.

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