"Gespenster": Gruner trinkt lieber Rotwein

"Gespenster": Gruner trinkt lieber Rotwein
Henrik Ibsens "Gespenster" feiert am Samstag Premiere im Landestheater Niederösterreich. Regisseur Michael Gruner im Gespräch.

Wenn sich am Samstag, der Vorhang zu Henrik Ibsens "Gespenster" hebt, wird ein Mann nicht im Landestheater Niederösterreich sein: Regisseur Michael Gruner. Denn, so Gruner: "Ich halte das Mitzittern aus. Kurz vor jeder Premiere verlasse ich das Theater, setze mich in ein Café, trinke ein Glas Rotwein und warte, bis alles vorbei ist. So oder so."

Dabei hat Gruner im Laufe seiner langen Karriere schon viele Stücke, manche gleich mehrfach inszeniert. Das gilt auch für Ibsens "Gespenster", bei denen Gruner in St. Pölten nun wieder mit seiner Frau Juliane gearbeitet hat. Sie spielt die Helene Alving, deren Lebenslügen innerhalb kürzester Zeit in sich zusammenfallen. Ein Vorteil für den Regisseur? Gruner schmunzelt: "Natürlich ist das ein Vorteil, wenn man als Ehepaar gemeinsam an einem Stück arbeitet. Aber es gibt auch einen Nachteil. Man nimmt die Produktion noch viel intensiver mit nach Hause."

Und was reizt Gruner an den "Gespenstern"? "Ich liebe Ibsens psychologischen Realismus. Bei diesem Stück muss man von dem, was in den Charakteren vorgeht, als Regisseur sehr viel ,nachmalen'. Behutsam, aber deutlich."

Heimat

Zum Engagement am Landestheater Niederösterreich kam es, "weil Intendantin Isabella Suppanz im Theater Nestroyhof/Hamakom meine Inszenierung von 'Banalität der Liebe' gesehen und mich sofort engagiert hat." Nestroyhof/Hamakom ist überhaupt ein gutes Stichwort, denn "hier habe ich meine künstlerische Heimat gefunden", meint Gruner. "Ich liebe dieses Theater, diesen Raum, diese Geschichte, die das Haus atmet, die man sehen kann."

Also wird Gruner im Nestroyhof wieder inszenieren. "Etwas ganz Gewaltiges, nämlich Else Lasker-Schülers Drama ,Ich und Ich'." Premiere ist im Jänner 2012. Und dann? "Wir werden sehen. Aber so ein guter Horváth würde mich sehr
reizen."

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