„Sisi und die Diamantsterne“ heißt das Buch, das Johanna Ruzicka dem Lieblingsschmuck der Kaiserin widmete. Sie weiß sogar, wie Sisi sich für ihre Sterne im Haar zu interessieren begann: Die Kaiserin besuchte eine Aufführung von Mozarts „Zauberflöte“, in der die Darstellerin der Königin der Nacht mehrere funkelnde Sterne im Haar trug. Solche Sterne wollte Sisi auch.
Für den Kaiser war Elisabeths Wunsch Befehl. Er beauftragte 1858 den Hof- und Kammerjuwelier Köchert, 27 Sterne herzustellen. Die diamantenen Sterne waren auf einem Goldgestell montiert, das man mit Silber überzogen hatte. Der Schmuck wurde oft so angefertigt, dass er auf verschiedene Art und Weise getragen werden konnte. Man konnte die Sterne als Anhänger oder als Brosche verwenden oder eben an einer Spange befestigen und ins Haar stecken.
Die Sterne wurden durch das Sisi-Bild des Malers Franz Xaver Winterhalter berühmt. Auf dem 1865 entstandenen Gemälde sind neun solcher Sterne in Sisis Haar zu sehen.
Schmuck und Kleider der Kaiserin waren für Aristokratinnen und wohlhabende Frauen Vorbild, und so ließen sich viele solche Sterne anfertigen. Franz Joseph bestellte bis zu 40 Sterne, die Elisabeth zum Teil weiter schenkte. „Anders als bisher angenommen“, schreibt Johanna Ruzicka, „hat Kaiserin Elisabeth ihren Lieblingsschmuck aber nicht an ihre Hofdamen oder Vertrauten verschenkt“.
Dennoch weiß man heute nicht genau, wo sich die Sterne befinden und ob es sie überhaupt alle noch gibt. Sie gehörten nämlich zum privaten Besitz der Kaiserin und waren daher nicht den strengen Inventarisierungsregeln wie andere kaiserliche Besitztümer unterworfen.
Zuletzt machte ein Sisi-Stern im Jahr 1998 Schlagzeilen. Damals wurde in Schönbrunn eine Elisabeth-Ausstellung gezeigt, wobei ein Stern auf mysteriöse Weise aus einer Vitrine verschwand. Das wertvolle Schmuckstück tauchte zehn Jahre später in Kanada auf, wohin es ein amtsbekannter Bankräuber verschleppt hatte.
Mittlerweile ist der Stern wieder in Wien. Er wurde seiner Besitzerin, deren Vater den Stern in der Zwischenkriegszeit in Budapest gekauft hatte, retourniert. Sie hat den Stern dem Sisi-Museum in der Hofburg zur Verfügung gestellt, wo er heute zu besichtigen ist.
Johanna Ruzicka, „Sisi und die Diamantsterne“, 19,90 €, Verlag Dr. Snizek
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