"Future Baby": Auf einer Website nach der richtigen Eizelle suchen

Fortpflanzung im Labor: Wie weit darf man gehen?
Doku über die Vielfalt der Reproduktionstechnologien.

Wir wissen längst, dass Sex nicht mehr notwendig ist, um die Menschheit fortzupflanzen. Mittlerweile leben fünf Millionen Leute auf der Welt, die ohne Geschlechtsverkehr gezeugt wurden. Tatsächlich scheinen die Optionen für Menschen mit Kinderwunsch vielfältig, umso mehr, wenn man sich in Länder begibt, in denen etwa Leihmutterschaft erlaubt ist. Dabei nehmen die Formen der Reproduktionstechnologien auch bizarre Formen an. In Maria Arlamovskys umfangreicher, formal schöner Doku über die Möglichkeiten künstlicher Fortpflanzung zwischen Prag, San Diego und Tel Aviv bleibt einem manchmal der Mund offen. Ein Mann auf der Suche nach einer Eizellenspenderin klickt sich durch eine Website, wo junge Frauen ihre genetischen Fähigkeiten anpreisen (um ihr Studium zu finanzieren). Kommentare wie "Diese Frau ist hübsch, aber mollig – sie hat 57 Kilo", klingen einigermaßen daneben. Eltern werden zunehmend zu zahlungskräftigen Konsumenten, die sich ihr Wunschkind kaufen.

INFO: Ö 2016. 90 Min. Von Maria Arlamovsky. Mit Carl Djerassi, Carmel Shalev, Scott Brown.

KURIER-Wertung:

Im Kino: "Future Baby"

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