Fünf Gründe, weshalb Ed Sheeran eigentlich super ist

Angenehm normal, angenehm egal: Ed Sheeran ist der Antipop-Star - und das ist gut so.

Grund 1: Bei vereint sich außergewöhnliches musikalisches Talent mit extremem Erfolg. Und das, obwohl kein einziges gängiges Popstar-Attribut auf ihn zutrifft: Er ist nicht schön, nicht, sexy, nicht geheimnisvoll, liefert keine Skandale und hat der Klatschpresse nichts zu bieten. Er ist eben der Typ von nebenan - gänzlich unauffällig, normal, aber trotzdem ein Popstar. Besonders an Sheeran ist, dass er das Gegenteil davon ist. Das soll ihm einer von diesen Youtube- und Instagram-Influencern einmal nachmachen. 

Grund 2: Es sind vor allem die Frauenherzen, die ihm zufliegen, weil er in seinen Songs den zwar etwas tollpatschigen, aber von Grund auf ehrlichen Frauenversteher gibt. Aber auch für im Liebesleben glücklose Männer hat er etwas übrig: Im Song „New Man“ aus dem Album ÷ (Divide) rechnet Sheeran mit einer Ex ab, deren neuer Freund teure Jeans trägt, ins Fitnessstudio geht, Kalorien zählt und anderen metrosexuellen Sonderwünschen entspricht. Soll sie doch glücklich werden, mit diesem Streber!

Grund 3: Er ist der Antipop-Star. Und Antihelden kann man gar ja nicht böse sein. Auch dann nicht, wenn sie einem mit manchen ihrer Songs im Radio auf die Nerven gehen. Außerdem sind seine Lieder so herrlich unaufdringlich. Sie werfen sich einem nicht effekthascherisch um den Hals, sondern sind angenehm egal. Auch das kann man in einer Welt, in der Popmusik vor allem laut, knallig und schrill sein muss, als Vorteil sehen.

Grund 4: Angenehm ist auch die Heldenerzählung – also die Geschichte, „wie er wurde, was er ist“. Hinter Sheeran steht keine Casting-Show oder gestrenger Manager-Vater. Nein, Ed Sheeran hat in der Fußgängerzone gespielt, in kleinen Clubs, alleine, nur mit Gitarre, Loopgerät und Spitzbubencharme. Und mehr braucht er noch immer nicht für den ganz großen Auftritt. Auch wenn er inzwischen ein mehrköpfiges Produzententeam an seiner Seite hat.

Grund 5: Kritiker beschweren sich, dass man keines von Ed Sheerans Liedern mitsingen kann. Und sehen darin gleich den Beweis dafür erbracht, dass seine Musik nicht bewegt. Das ist erstens überraschend, weil damit wahrscheinlich das erste Mal Mitgröl-Tauglichkeit als Musik-Gütesiegel herhalten muss. Und zweitens falsch. 100.000 Fans werden in Wien den Gegenbeweis anstimmen.

Girl, you know I want your love. Your love was handmade for somebody like me…

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