Florenz verzichtet auf umstrittenen Umbau der Uffizien

Der Umbau der Uffizien findet nicht statt.
Nach 20 Jahren Streit wird Projekt des japanischen Stararchitekten Isozaki nicht umgesetzt.

Ein seit mehr als 20 Jahren andauernder Streit um den Bau der so genannten "Isozaki-Loggia" in den Uffizien hat ein Ende gefunden. Das Projekt zur Neugestaltung des Ausgangs des Florentiner Museums, das vom japanischen Architekten Arata Isozaki entworfen worden war, wird nicht umgesetzt, beschloss der Oberste Rat für das kulturelle Erbe, dessen Mitglieder sich einstimmig gegen den Plan aussprachen, am Freitagnachmittag.

Damit wird ein Streit beendet, der seit 1999 andauert, seitdem der japanische Architekt einen internationalen Ideenwettbewerb für einen neuen Ausgang der Uffizien gewonnen hatte. Das Projekt, das Elemente aus Stahl, Glas und Stein verbindet, die von vier Statuen getragen wird, wurde von einer internationalen Kommission als das beste bewertet. Es setzte sich gegen Entwürfe von Norman Foster, Gae Aulenti, Vittorio Gregotti, Mario Botta und Hans Hollein, den Stars der Weltarchitektur, durch.

Isozakis Projekt wurde von Anfang an zu große Radikalität im Umgang mit der mittelalterlich geprägten Umgebung vorgeworfen. Bei der Realisierung dieses auf der Rückseite des Museums gelegenen Ausgangs war es bereits zu Konflikten zwischen der Stadtverwaltung und der Aufsichtsbehörde für Kulturgüter gekommen. Die Gemeinde wollte mit dem neuen Isozaki-Portal die Rückfront der Uffizien beleben, doch die Aufsichtsbehörde zögerte bisher, ein modernes Zeichen zu setzen.

Auch die hohen Kosten für das Umbauprojekt, die auf 60 Millionen Euro geschätzt wurden, bremsten den Plan, auf das jetzt endgültig verzichtet wird. "Auch wenn ich seit jeher Isozakis Projekt unterstützt habe, nehme ich den Willen der Kunstbehörden zur Kenntnis und bestätige, dass wir uns verpflichten, gemeinsam nach einer neuen Lösung zu suchen", sagte der Bürgermeister von Florenz Dario Nardella nach Medienangaben.

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