Filmkritik zu "Passages": Verletzt im Liebesdreieck

Filmkritik zu "Passages": Verletzt im Liebesdreieck
Eine erhängnisvolle Affäre zwischen zwei Männern und einer Frau - mit Franz Rogowski

Tomas ist von Beruf Regisseur und daran gewöhnt, andere zu kontrollieren. Wenn ein Schauspieler seine Hand falsch hält, wenn er durchs Bild geht, muss die Szene nochmals gedreht werden. Und nochmals und nochmals.

Auch privat gibt er den Ton an. Seit 15 Jahren ist er mit Martin verheiratet, was ihn aber nicht davon abhält, nach einer Party mit der experimentierfreudigen Agathe ins Bett zu gehen. Als Martin sich über seine Untreue beschwert, weist er ihn barsch zurecht: „Ich bin verliebt. Freu dich doch für mich.“

Das Liebesdreieck wird von drei charismatischen Schauspielern in Schwebe gehalten, die einander gegenseitig das Wasser reichen: Franz Rogowski als Tomas fällt die Rolle des manipulativen Egoisten zu, bleibt dank seines intensiven Spiels aber weitgehend faszinierend. Adèle Exarchopoulos als Agathe weigert sich, die Rolle des Opfers einzunehmen, und zieht ihre eigenen Schlüsse. Ben Wishaw als betrogener Ehemann kämpft am längsten und zeigt sich in den Sexszenen von seiner intimsten Seite. Ein elegantes Drama über Begehren, Leidenschaft und die Grenzen der Liebe von Regisseur Ira Sachs. 

INFO: F/D 2023. 91 Min.Von Ira Sachs. Mit Franz Rogowski, Ben Wishaw, Adèle Exarchopoulos.

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