Filmkritik zu "Munch": Ambitioniertes mit vier Munch-Darstellern

Unglückliche Liebesaffäre: Alfred Ekker Strande als „Munch“
Um das komplexe Leben des berühmten Edvard Munch darzustellen, engagierte Regisseur Henrik Martin Dahlsbakken gleich vier Hauptdarsteller

Um den Werdegang des berühmten norwegischen Malers Edvard Munch (1863– 1944) zu erzählen, verzichtet der norwegische Regisseur Henrik Martin Dahlsbakken auf das konventionelle Bio-Pic-Stationendrama. Stattdessen konzentriert er sich auf vier Lebensabschnitte eines der bedeutendsten Künstler der Moderne und lässt sie von jeweils einem anderen Darsteller verkörpern.

Im Jahr 1885 streift der junge Munk im Alter von 21 durch die Dünen eines Urlaubsortes und beginnt eine unglückliche Affäre mit einer verheirateten Frau.

Rund zehn Jahre später findet er sich im heutigen Berlin wieder, wo seine geplante Ausstellung in letzter Sekunde abgesagt wird. Im nächsten Lebensabschnitt – Munch ist mittlerweile anerkannter Künstler – wird er in eine Nervenklinik in Kopenhagen eingeliefert und psychiatrisch betreut. Diese Episode erzählt Dahlsbakken aus schrägen Blickwinkeln in engen Schwarz-Weiß-Bildern. Der 80-jährige Munch schließlich – gespielt von Anne Krigsvoll – versucht in Oslo, sein Werk vor den Nazis zu schützen.

Ambitioniert lässt der Regisseur die verschiedenen Lebensphasen asynchron ineinandergreifen, hat jedoch dem Klischee vom genialischen, unverstandenen Künstler wenig hinzuzufügen. 

INFO: NOR 2023. 104 Min. Von Henrik Martin Dahlsbakken. Mit Alfred Ekker Strande, Fredrik Høyer.

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