Filmkritik zu "Mond": Gefangen in einer jordanischen Luxus-Villa
Die Kampfsportlerin Sarah Reisinger ist am Ende ihrer Karriere angelangt. Nach einer devastierenden Turnier-Niederlage im Bereich Mixed Martial Arts steht sie vor dem professionellem Aus. Ihre Versuche, Hobby-Boxerinnen zu trainieren, die eigentlich nur gute Figur auf Instagram machen wollen, scheitern kläglich. Gerade, als die Depression überhandnehmen will, bekommt sie einen lukratives Jobangebot: Ein wohlhabender Jordanier engagiert sie, um seine drei Schwestern in Mixed Martial Arts zu trainieren.
Die kurdisch-österreichische Regisseurin Kurdwin Ayub hat nach dem Debüt „Sonne“ ihren zweiten Langfilm „Mond“ gekonnt zwischen Culture Clash und Coming-of-Age angesiedelt und raffiniert mit unterschwelligen Thriller-Vibes versetzt. Als Sarah – patent gespielt von der Performance-Künstlerin Florentina Holzinger – erstmals in der Residenz am Rande von Amman ankommt, bleibt ihr glatt die Spucke weg. Bald jedoch stellt sich heraus, dass die drei jungen Frauen in dem prunkvollen Gebäude eingesperrt leben wie in einem Gefängnis. Und tatsächlich sind sie mehr an Sarahs freiem Internetzugang als an Kampfsport interessiert. Knackig inszeniertes, cool erzähltes Drama mit packendem Krimi-Finale.
INFO: Ö 2024. 93 Min. Von Kurdwin Ayub. Mit Florentina Holzinger, Andria Tayeh, Celina Antwan.
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