Filmkritik zu "Mittagsstunde": Erinnerungen auf Plattdeutsch

Charly Hübner (re.) als Kieler Dozent, der in das Dorfgasthaus seiner Heimat zurückkehrt: „Mittagsstunde“
Dörte Hansens Bestseller im Kino: Charly Hübner kehrt in sein nordfriesisches Dorf zurück und konfrontiert sich mit der Vergangenheit

Mit unsentimentalen Heimatromanen wie „Altes Land“ und „Mittagsstunde“ schrieb die deutsche Autorin Dörte Hansen Bestseller. „Altes Land“ wurde als Zweiteiler fürs Fernsehen verfilmt, „Mittagsstunde“ tritt jetzt seinen Kinostart an.

Auch „Mittagsstunde“ ist (wieder) im hohen Norden Deutschlands angesiedelt. Unter der Regie von Lars Jessen wird vom Strukturwandel in Nordfriesland erzählt, wo das Dorfleben langsam ausstirbt, weil die Jungen wegziehen und die Alten immer weniger werden. Auch der Kieler Hochschulprofessor Ingwer Feddersen, gespielt vom netten Charly Hübner, hat als junger Mann sein (fiktives) Dorf Brinkebüll verlassen. Nun kehrt er in das Dorfgasthaus eines alten Paares zurück, das er „Vadder“ und „Mudder“ nennt. Konfrontiert mit dem Ort seiner Kindheit, tauchen Erinnerungen an die Vergangenheit auf, die auf mehreren Zeitebenen rekapituliert wird und schmerzhafte Wahrheiten zutage fördert. Sympathisches Familienporträt mit plattdeutschem Charme.

INFO: D 2022. 93 Min. Von Lars Jessen. Mit Charly Hübner, Peter Franke, Hildegard Schmahl.

Kommentare