Filmkritik zu "Birds of Passage": Vom Hippie-Joint zum Drogen-Deal

In der indigenen Familie herrscht das Matriarchat: "Birds of Passage"
Faszinierender, ethnografischer Thriller aus Nordkolumbien, wo eine indigene Familie den Grundstein zum Drogenhandel legt.

Die Faszination für Kokainhandel, Drogenbossen und Bandenkriegen schlägt sich in Netflix-Serien wie „Narcos“ und zahllosen Filmen nieder, die sich etwa mit Pablo Escobar oder anderen Drogenbossen beschäftigen.

Doch „Birds of Passage“, der ethnografische Drogenthriller des kolumbianischen Regie-Duetts Cristina Gallego und Ciro Guerra (von ihnen stammt auch die Schwarz-Weiß-Mystik „Der Schamane und die Schlange“) ist beispiellos in seiner Originalität und Bildgewalt.

Erzählt wird von den Anfängen des Drogenhandels im Norden von Kolumbien Ende der 60er Jahre: Um Zaida, eine Tochter aus dem matriarchalisch geprägten Stamm der Wayuu heiraten zu können, beginnt Raphayet mit seinem Freund, Marihuana an amerikanische Hippies zu verkaufen. Aus dem lässigen Deal entwickelt sich ein Drogenimperium, das Raphayet und seiner Familie Geld und Ansehen, aber auch Verrat, Tod und Ruin bringt. Allein der Anblick der Kleider der Frauen, die der Wind in steter Bewegung hält, während die Gesichter in Feindschaft erstarren, ist schlicht atemberaubend.

INFO: COL/DNK/MEX 2018. 125 Min. Von Cristina Gallego und Ciro Guerra . Mit José Acosta, Natalie Reyes.

Birds of Passage

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