Filmkritik zu "Thelma - Rache war nie süßer": Großmutter als Action-Heldin
Im Alter von 93 Jahren nehmen sich die wenigsten Menschen Tom Cruise zum Vorbild. Zumindest nicht, was seine sportlichen Leistungen anbelangt. Anders die wackere Thelma, rüstig gespielt von June Squibb – im wirklichen Leben 95 Jahre alt: Inspiriert von dem Hollywoodstar, der seine Stunts selbst absolviert, will auch Thelma ihre Einsatzkraft unter Beweis stellen.
Anlass dazu bietet ihr ein Telefonbetrüger, der sich als ihr verletzter Enkel ausgibt. Er überredet die aufgeregte Großmutter dazu, 10.000 Dollar per Post an ein Schließfach zu schicken. Nachdem Thelma den Betrug entdeckt hat, beschließt sie, ihr Geld zurückzuholen. Mithilfe eines – im wahrsten Sinne des Wortes – alten Freundes, dem mittlerweile verstorbenen „Shaft“-Star Richard Roundtree.
Regisseur Josh Margolin legt seine sanftmütige Oldies-Action in der unterhaltsamen Tonlage einer Sitcom an – als Hommage an seine eigene Großmutter, zu der er ein inniges Verhältnis pflegt. Ernsthaftere Zwischentöne wie Abschied, Einsamkeit im Alter oder den Bedarf an Betreuung im Pflegeheim lässt er nur ganz zart anklingen, ohne sich dadurch die Laune verderben zu lassen.
INFO: CH/USA 2024. 98 Min. Von Josh Margolin. Mit June Squibb, Fred Hechinger, Richard Roundtree.
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