Filmkritik zu "Emilia Pérez": Ein Drogenboss kehrt als Frau zurück
Eine überarbeitete, unterbezahlte Anwältin in Mexiko City erhält einen bemerkenswerten Auftrag: Sie soll Manitas, dem berüchtigten Boss eines Drogenkartells dabei helfen unterzutauchen. Immer schon hat sich Manitas als Frau gefühlt, will sich nun mithilfe geschlechtsangleichender Operationen diesen Traum erfüllen und dadurch eine neue Identität als Emilia Pérez annehmen. Unerkannt kehrt sie nach Mexiko City zurück und setzt ihren großen Reichtum für karitative Zwecke ein.
Die ungewöhnliche Geschichte vom gewalttätigen Drogenboss, der eine Transition zur wohltätigen Frau durchmacht, erzählt der französische Regisseur Jacques Audiard als mitreißendes Musical in herausragender Besetzung. Die erste Überraschung bietet Zoe Saldaña, die man sonst eigentlich nur mit grünem Gesicht aus Marvels „Guardians of the Galaxy“ oder ganz in Blau aus „Avatar“ kennt: Mit unglaublicher Verve tanzt und singt sie sich als Rechtsanwältin durch das packende Drama rund um das Kartell-Milieu. Getoppt wird Saldaña nur von der spanischen Transschauspielerin Karla Sofía Gascón in einer Doppelrolle: Als Manitas furchterregend, als Emilia herzzerreißend, ist sie die große Entdeckung.
INFO: F/BEL 2024. 132 Min. Von Jacques Audiard. Mit Zoe Saldaña, Karla Sofía Gascón, Selena Gomez.
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