Filmkritik zu "Der Buchspazierer": Mit dem Rucksack Bücher ausliefern

Eine wunderliche Freundschaft: Christoph Maria Herbst und Yuna Bennett in „Der Buchspazierer“
Sonnenbeschienes Wohlfühl-Märchen mit Christoph Maria Herbst, der in einer Kleinstadt Bücher ausliefert

Es gibt Amazon und es gibt den Buchspazierer. Wer sich nicht vom Onlineversandhändler beliefern lassen will, wartet auf Herrn Carl Kohlhoff (schrullig: Christoph Maria Herbst). Dieser spaziert mit einem gefüllten Bücherrucksack auf dem Rücken durch das „Dorf der Lesenden“ und liefert per Hand die gewünschte Lektüre aus. Herr Kohlhoff lebt völlig in seiner Buchwelt versunken und hat seiner Kundschaft im geheimen Namen literarischer Helden verpasst: Die unglückliche Ehefrau nennt er Effi Briest, den einsamen Schlossbesitzer Mr. Darcy und den Gewichte stemmenden Junggesellen Herkules.

 Eines Tages übersiedelt die neunjährige Schascha in die pittoreske Kleinstadt. Sie hat ihre Mutter verloren und schließt sich dem kauzigen „Buchspazierer“ auf seinen Wegen an. Unter dem Einfluss von Schascha beginnt Herr Kohlhoff, sich mit den Problemen anderer – und schließlich den eigenen – auseinanderzusetzen. Und auch Schascha (und ihr Vater) müssen sich mit der Trauer um die verlorene Mutter konfrontieren. Sonnenbeschienenes, behutsam und leichtfüßig erzähltes Wohlfühlmärchen nach dem Bestseller von Carsten Henn. 

INFO: D 2023. 98 Min. Von Ngo The Chau. Mit Christoph Maria Herbst, Yuna Bennett.

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