Filmfestival Venedig: "Martin Eden“ – Individualist, nicht Sozialist

Luca Marinella als charismatischer Underdog und Schriftsteller in Pietro Marcellos „Martin Eden“
Mit der Jack-London-Verfilmung „Martin Eden“ von Pietro Marcello hat Italien einen „Löwen“-Favoriten.

Die zweite Halbzeit des Filmfestivals in Venedig ist spürbar ruhiger geworden. Das bald startende Filmfestival in Toronto, der große Konkurrent der alten Dame am Lido, wirft bereits seine langen Schatten. Die Menschendichte hat spürbar abgenommen. Man muss nicht mehr Schlange stehen, um sich durch die Drehtür des Hotel Excelsior zu schieben. Auch sieht das Foyer des Luxushotels nicht mehr aus wie eine überfüllte Bahnhofshalle, in der Vertreter der Filmbranche hektisch nach den Gleisen ihrer Züge suchen.

Auch amerikanischen Großproduktionen wie zuletzt „Joker“ sind vorerst abgezogen, nachdem sie sich im Hype der ersten Festivalhälfte gebührend haben feiern lassen. Als ziemlichen Absacker im US-Boom muss man allerdings Steven Soderberghs „The Laundromat“ vermerken – die zweite Netflix-Produktion im heurigen Wettbewerb. Im halblustigen Tonfall erzählt Soderbergh von den unsäglichen Umständen rund um den Daten-Leak der „Panama-Papers“.

Kommentare