Festwochen: 80 Lebensjahre in drei Stunden erzählt

Festwochen: 80 Lebensjahre in drei Stunden erzählt
Kritik: "The Confessions" im Volkstheater uraufgeführt.

80 Lebensjahre, verdichtet auf drei Stunden Theater: Dieses Kunststück gelingt dem britischen Dramatiker und Regisseur Alexander Zeldin mit seinem Stück „The Confessions“, das bei den Wiener Festwochen  uraufgeführt wurde.

Ein „Biopic“ für die Bühne wollte Zeldin schaffen, erklärte der Theatermacher. Zu diesem Zweck hat er stundenlange Interviews mit seiner Mutter geführt. Ihre Lebensgeschichte, fiktional verändert, bildet die Basis für diesen ruhigen, nachdenklichen Theaterabend.

Die Hauptfigur Alice wächst in der australischen Provinz auf, wird von ihren Eltern  in eine unglückliche Ehe gedrängt und geht schließlich nach Melbourne, um dort zu studieren. Doch auch in der Künstler-WG, in die sie einzieht, bestimmen Männer den Alltag.

Schließlich wird Alice Sozialarbeiterin in London, geht eine glückliche Ehe ein, verliert aber ihren Mann an  eine tödliche Krankheit.

Großartig ist Eryn Jean Norvill in der Hauptrolle, sie spielt unsentimental und sehr genau.

Fazit: Ein fast unspektakulärer, sehr geklungener Theaterabend über Emanzipation und die Selbstermächtigung einer Frau.

 

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