Festspiele Reichenau: Ein Traumtänzer, der alles verliert

Anton Widauer als Trotta: Die Welt ist aus den Fugen geraten, der Stadtplan von Wien aber bleibt der gleiche wie in der Monarchie
Philipp Hauß gelingt mit Anton Widauer als Trotta eine solide Dramatisierung des Joseph-Roth-Romans „Die Kapuzinergruft“

Philipp Hauß, von Burgtheaterkollegin Maria Happel, Intendantin der Festspiele Reichenau, mit der Inszenierung des Romans „Die Kapuzinergruft“ beauftragt, stellt im Programmheft unmissverständlich fest, dass die Sprache von Joseph Roth für eine Bühnenfassung „eigentlich komplett ungeeignet“ sei.

Hinzu kommt, dass der Abgesang auf den Vielvölkerstaat nicht gerade hoch dramatisch ist: Franz Ferdinand Trotta, Sohn aus gutem Haus und Erbe mit großer Zukunft, später sogar Ehemann und Vater, verliert nacheinander alles: Mutter, Frau, Kind, Haus und Hoffnung.

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