Mit letztgenanntem Orchester debütierte er bei den Salzburger Festspielen – und das in der Felsenreitschule. Über der Bühne, wo das Orchester platziert war, leuchteten die Roulette-Tische in Orange und Stahlblau aus Peter Sellars’ Inszenierung von Prokofjews „Der Spieler“. Das war schön anzusehen, konnte aber nicht von den akustischen Bedingungen ablenken, die sich in diesem Gebäude von herkömmlichen Konzertsälen unterscheiden: Sie machen es einem Dirigenten nicht sehr leicht.
Tschaikowskis Violinkonzert in D-Dur klang zunächst etwas verschwommen. Geigerin Lisa Batiashvili intonierte das „Dolce“ honigsüß, mühelos die große Kadenz mit energetischen Läufen und Flageott-Tönen. In der „Canzonetta“ brachte sie ihre Violine betörend zum Singen. Von diesem Moment an wurde innigst musiziert. Auch nach der Zugabe, einer Miniatur im Pizzicato von Jean Sibelius, bei der Mäkelä seine Geigerin am Cello begleitete.
Bei Dmitri Schostakowitschs 5. Sinfonie in d-Moll war der Dirigent ganz in seinem Element, er arbeitete jede Passage mit Präzision heraus, baute Spannung auf, ließ das Martialische der Marschrhythmen spüren.
Lustvoll führte er durch die tänzerischen Passagen, zartfühlend durch das „Largo“ und ließ im Finale die Tragik des von Stalin verfolgten Komponisten spüren. Das Orchester folgte ihm mit Hingabe, was am herben Klang der Streicher nichts änderte. Sehr gut die Holzbläser. Ovationen für alle Beteiligten.
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