Färöer Inseln: Musik und Fußball

Färöer Inseln: Musik und Fußball
Beim diesjährigen Waves Festival treten am Freitag mit Sakaris, Frostfelt und Orka&Budam gleich drei Bands von den Färöer Inseln auf.

Das, was der durchschnittliche Österreicher über die Färöer Inseln weiß, ist skandalös: Sie wohnen am gefühlten Nordpol, essen eigenhändig gemeuchelte Wale und besiegen uns im Fußball.

Dass auf den Färöer Inseln ein Kessel musikalischer Talente vor sich hinbrodelt, ist weitgehend unbekannt. Das liegt – so der Färinger Singer-Songwriter Líggjas Olsen aka Frostfelt – hauptsächlich an den schlechten Verbindungen zum Festland und den überteuerten Flugpreisen.

Da ist als Band die Versuchung groß, das Touren sein zu lassen und es sich auf den Inseln gemütlich zu machen, meint Frostfelt. Besonders da sich auf den Färöern trotz geringer Einwohnerzahl eine ungewöhnlich intensive und vielfältige Kulturlandschaft entwickelt hat.

Inmitten von Meer, Regen und Sturm

Die Färöer Inseln bestehen aus 18 bewohnten Inseln sowie einigen Steinhaufen und liegen im Herzen des Nordatlantiks zwischen Norwegen, Island und Schottland. Das Klima ist dank des Golfstroms nicht extrem schlecht. Aber leider auch nicht extrem super: Durchschnittlich elf Grad im Sommer, drei im Winter. Dazu kommt viel Wind und Regen. Ihre Herkunft beeinflusst maßgeblich die Musik der Färinger.

Denn obwohl Sakaris flirrende Elektroteppiche bastelt, Frostfelt beschwingt-beschaulich zur Klaviermelodie singt oder Orka mit treibendem, dreckigen Sound einen Raum zum Tanzen bringen – Gemeinsam ist ihnen eine abgründige Melancholie, die vom fahlen Licht des Nordens erzählt, karger, baumloser Landschaft und grünen, zerklüfteten Hügeln.

Musik als aktiver Teil des Lebens

Auch die konzentrierte, stark ausgeprägte Kulturlandschaft auf den "Schafsinseln" fließt in die Arbeit der Künstler mit ein. Färöische Kinder wachsen mit viel traditioneller Kultur wie dem landestypischen Kettentanz auf, Musik ist ein aktiver Teil des Lebens. "Fast jeder Färöer kann singen und beherrscht mindestens ein Instrument", meint ein Mitglied der Färinger Band Orka dazu. So wundert es nicht, dass in Orkas energiegeladenen Mix aus Synthesizern und selbstgebauten Percussioninstrumenten altertümlicher Gesang in färöischer Sprache einfließt.

 

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