Mit Fantasiegeld gegen die Inflation und für die Liebe

Mit Fantasiegeld gegen die Inflation und für die Liebe
Das Museum Gugging zeigt das Werk von Else Blankenhorn (1873-1920), die als Psychiatriepatientin anhaltend faszinierende Kunst schuf

Sie war das, was man eine „höhere Tochter“ nennt: Vor dem Eintritt in die Sonderschau des Museums Gugging sind einige Fotos  der Familie Blankenhorn zu sehen. Der jüngere Bruder einmal hoch zu Ross, die Frauen mit ausladenden Röcken gekleidet, im Garten oder im Salon, umgeben von Insignien des Wohlstands im späten 19. Jahrhundert.  

Der Weg von Else Blankenhorn, 1873 geboren, war vorgezeichnet - sie hätte einen Adeligen heiraten sollen, erzählt die Kuratorin Ingrid von Beyme. Doch der Mann, den sie liebte, heiratete just ihre Freundin. Die Enttäuschung dürfte bei der jungen Frau einen "Knacks" ausgelöst haben. Nachdem sie 1899 ihre bis dahin gerühmte Singstimme ohne physisch nachweisbaren Grund verlor, lebte sie über Jahre in einem Sanatorium am Bodensee. Ab 1908 malte und zeichnete sie dort – und wähnte sich in einer platonischen Beziehung mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II., den sie als den „innerlichsten Menschen von allen“ bezeichnete.  

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