Elīna Garanča: „Je länger das Publikum nicht atmet, desto besser“

Elīna Garanča: „Je länger das Publikum nicht atmet, desto besser“
Die Mezzosopranistin über ihren ersten Auftritt bei den Bayreuther Festspielen, neue Technologien in der Oper und Besucherclans

Elīna Garanča feierte bei ihrem Debüt in Bayreuth einen Triumph als Kundry. Am Morgen danach musste sie gleich abreisen, daher fand dieses Interview online statt – passend zur „Augmented Reality“ im „Parsifal“.

KURIER: Sie haben sich nach dem „Parsifal“ beim Schlussapplaus ganz lange verbeugt und auf den Boden der Bühne gegriffen. Das wirkte fast wie ein Kniefall. Wie wichtig war Ihnen dieses Debüt?

Elīna Garanča: Bei den Bayreuther Festspielen zu singen, war schon immer ein Traum von mir. Aber ein so großer Traum, dass man nie weiß, ob und wann er sich verwirklicht. In meinem Fall ging alles sehr schnell, und ich bin immer noch in einer Art Trance von dem, was passiert ist. Mit der tiefen Verbeugung wollte ich einfach den Moment für mich festhalten und den Kreis innerlich schließen – als Sängerin, die mit Mozart angefangen hat und jetzt doch Wagner in Bayreuth gesungen hat. Ich wollte auch die Brücke schlagen nach Riga, wo das kleine Modell des Bayreuther Theaters zum ersten Mal gebaut wurde und immer noch steht, und mit der tiefen Verbeugung und der Bodenberührung den Kreis auch äußerlich zwischen Riga und Bayreuth schließen. Den Kreis in meiner Karriere und diesen tief emotionalen Moment für mich fixieren.

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