Elfie Semotan: "Perfektion langweilt mich"

AUSSTELLUNG "ELFIE SEMOTAN - HALTUNG UND POSE": SEMOTAN
Die österreichische Fotografin Elfie Semotan ist seit den 1980er-Jahren weltberühmt für ihre Porträts und Modestrecken. Ein Gespräch über den „persönlichen Blick“, Heidi Klum und den Reiz des Unvollkommenen.

Mit Bildern Geschichten erzählen, das zeichnet die Arbeiten der österreichischen Fotografin Elfie Semotan aus. Und genau deshalb wurde die 81-Jährige auch nach Skopje geschickt, um die Hauptstadt Mazedoniens mit der Kamera zu entdecken. Eine Auswahl der dabei entstandenen Fotos bildet nun den Rahmen der Ausstellung „No Feeling Is Final. The Skopje Solidarity Collection“, die noch bis 18. Jänner 2024 in der Kunsthalle Wien zu sehen ist.

KURIER: Was hat Sie an diesem Projekt gereizt?

Elfie Semotan: Nachdem ich mehr über die Zerstörung durch das schwere Erdbeben im Jahr 1963, den Wiederaufbau, die spezielle Stadtplanung und die Ideen dahinter erfahren habe, war ich dabei. Skopje ist eine Stadt, die schon mehrfach zerstört und wieder aufgebaut wurde, da gibt es natürlich dann auch viele spannende Geschichten zu erzählen. Es ist ein kunterbunter Mix aus Baustellen, nicht renovierten, wunderbar alten Bauten und Beton-Hochburgen. Die sich durch die Stadt ziehende architektonische Diskrepanz hat mich fasziniert.

Dieses Unperfekte hat Sie im Laufe ihrer Karriere schon immer gereizt, oder?

Ja, weil mich Perfektion langweilt. Viel spannender ist das, was einem nicht sofort ins Auge springt. Dinge, die unvollkommen sind, haben einen speziellen Reiz, weil sie etwas zu erzählen haben.

> Lesen Sie weiter: Elfie Semotan über "Germany’s Next Topmodel"? und den Stellenwert von Fotografie in Österreich.

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