Electronic-Duo Air machte Lust auf Wien-Show im Sommer

Am 16. Jänner 1998 erschien das Album „Moon Safari“, das Debüt des französischen Elektronik-Duos Air, das sich mit seinen komplex verwobenen Klängen schnell zum Klassiker entwickelte. Zum 25-Jahr-Jubiläum des Meisterwerks sind Nicholas Godin und Jean-Benoît Dunckel jetzt mit „Moon Safari“ auf Tour und spielen das Album zum ersten Mal zur Gänze durch. Am Dienstag machten die beiden – zusammen mit einem hervorragenden Drummer – im ausverkauften Wiener Konzerthaus Station.
Das Setting: Eine weiße Box, sehr breit, gerade so hoch, dass die Musiker darin stehen können. Eine Inszenierung, die – das zeigte sich schon bei „Sexy Boy“, dem zweiten Song von „Moon Safari“ – höchst effektiv darin ist, die Wirkung der Musik mit visuellen Effekten zu maximieren. Es wirkte, als würden Air durchs All schweben.
Industrial-Attacken
Nicholas Godin wechselte zwischen Bass und Gitarre, spielte aber auch Keyboards und bei „Ce matin-là“ Mundharmonika. Jean-Benoît Dunckel konzentrierte sich auf diverse Tasteninstrumente, die spärlichen, immer stimmverfremdeten Gesangspassagen meisterten die beiden zu zweit. Musikalisch war die erste Hälfte mit „Moon Safari“ gefälliger. Im zweiten Teil der Show gab es dann eine Art „Best Of“, bei dem experimentellere Songs zu hören waren, die genauso symphonische wie jazzige Einflüssen offenbarten. Das liebliche, von Gitarre und Klavier getragene „Highschool Lover“ stand dabei dem elektronischen Dream-Pop von „Cherry Blossom Girl“ gegenüber.
Nach den rabiaten Industrial-Attacken von „Don’t Be Light“ und „Electronic Performers“ am Schluss haben sich sicher nicht wenige um ein Ticket für die Wiederholungsshow von „Air Play Moon Safari“ am 23. Juli in der Wiener Metastadt bemüht.
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