Einsame Komplizen

Vicky Krieps und Tim Roth als Filmemacher-Paar in „Bergman Island“ – derzeit im Kino.
Die französische Regisseurin Mia Hansen-Løve präsentierte ihren exzellenten Film „Bergman Island“ in Wien. Ein Gespräch über Beziehungen und deren dunkle Geheimnisse

Es gibt nicht nur eine „Harry Potter Tour“ in der Nähe von London, sondern auch eine „Bergman Safari“ auf der schwedischen Insel Fårö.

Ingmar Bergman, Schwedens berühmtester Regisseur, lebte und arbeitet über vierzig Jahre lang auf Fårö. Nach seinem Tod 2007 wurde sein Anwesen für Künstler und Künstlerinnen geöffnet, die dort an ihren Projekten arbeiten können. Zudem findet jährlich die „Bergman Woche“ mit prominenten Gästen statt, im Zuge dessen Bergman-Fans an der „Bergman Safari“ teilnehmen und die wichtigsten Bergman-Drehorte besuchen können.

Auch Mia Hansen-Løve war Gast auf Fårö – „und von da an nahm mein Filmprojekt Fahrt auf“, erzählt die französische Regisseurin, während ihres Viennale-Besuchs in Wien, im KURIER-Gespräch: „Drehorte sind für mich der Motor einer Geschichte.“

Wir befinden uns im Hotel Intercontinental, wo Mia Hansen-Løve animiert und mit Leidenschaft über ihren neuen Film „Bergman Island“ spricht, während ihre elfjährige Tochter im Hintergrund mit Zeichnen beschäftigt ist. Ihren einjährigen Sohn hat sie zu Hause gelassen.

Schon längst wollte die profilierte Regisseurin einen Film über ein Filmemacher-Paar drehen. In „Bergman Island“ (jetzt im Kino) verarbeitet die 40-jährige ihre langjährige (und mittlerweile beendete) Beziehung mit Regisseur Olivier Assayas („Carlos – Der Schakal“), mit dem sie auch ihre Tochter hat. In „Bergman Island“ beziehen Chris und Tony – kongenial gespielt von Vicky Krieps und Tim Roth – Bergmans Wohnhaus auf Fårö, um zu schreiben. Beide sind Filmemacher, allerdings ist er älter und berühmter als sie. Während er flott vorankommt, kämpft sie mit einer Schreibblockade.

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