„Eine Wahl zwischen Pest und Cholera“

Comiczeichnerin Raphaela (Valeria Bruni-Tedeschi) stürzt bei einem Streit mit ihrer Partnerin und landet in der Notaufnahme.
Regisseurin Catherine Corsini gewährt im Film „La Fracture“ Einblick in eine Pariser Notaufnahme – und in die Spaltung der französischen Gesellschaft

Es ist ihr selbst passiert, was ihrer Protagonistin Raf in „La Fracture“ zustößt: 2018 stürzte Catherine Corsini so unglücklich, dass sie ins Krankenhaus musste. Was sie dort, in der Pariser Klinik Lariboisière, während ihres nächtlichen Aufenthalts in der Notaufnahme erlebte, ging weit über ihr eigenes Leid, den Armbruch, hinaus. Draußen tobten die Proteste der Gelbwesten, es gab zahlreiche Zusammenstöße mit der Polizei. Die Einlieferung von blutenden und verletzten Menschen nahm kein Ende. Corsini konnte hautnah miterleben, wie das gut eingespielte und professionelle Team in der Notaufnahme des Lariboisière – eine der renommiertesten Kliniken von Paris – an seine Grenzen stieß. In ihrem neuen Film „La Fracture“ (im Deutschen schlecht übersetzt mit „In den besten Händen“) verarbeitet die bekennende Feministin und Lesbe ihre Eindrücke aus dieser Nacht und übt dazu unverhohlen Kritik an der französischen Regierungspolitik, die eindeutig die Reichen bevorzugt.

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