Ein Streifzug durch die besten Pubs Englands
Bei England denkt man (als Fußballfan) erst einmal an verschossene Elfmeter – sie stehen als Sinnbild für das Scheitern der „Three Lions“. Bestätigt wurde das erst kürzlich im Rahmen der Weltmeisterschaft (googeln Sie nach dem Elfmeter-Drama um Harry Kane). Aber England steht auch für seine unfassbar traditionsreiche wie vielfältige Pub-Kultur. Diese feiern nun Reisejournalist Stuart Husband und der Fotograf Horst A. Friedrichs in ihrem gemeinsamen Buch „Great Pubs“. Die auf 240 Seiten gezeigte Vielfalt der porträtierten Lokale ist enorm – sie reicht vom abgeranzten Schlurf über historisch aufgeladene Räume, Häuser voller Tradition bis hin zum edlen Gastro-Tempel: Das Pub ist eine Institution mit vielen Facetten und ein Treffpunkt aller Schichten: Vor dem Zapfhahn ist jeder Mensch gleich.
Im Buch werden 33 Pubs ausführlich beschrieben und bildreich angepriesen – von London bis Manchester, von Liverpool bis Helston an der Südküste Cornwalls. Dort, also in Helston, gibt es ein bezaubernd schönes Pub namens The Blue Anchor, das seit fast sechshundert Jahren sein eigenes Ale produziert. Der enge Barraum ist voll mit Bierkrügen und es gibt eine Kegelbahn aus dem 18. Jahrhundert, die immer noch im Betrieb ist. Es ist einer von vielen Orten, an dem man im Leben ein Bier getrunken haben sollte. Fußball läuft im Pub zwar nicht immer, aber oft. Das nächste Mal wieder am 26. Dezember. Dann steigt in der Premier League auch gleich der legendäre „Boxing Day“.
„Great Pubs. Eine Reise durch Englands Pub-Kultur" Horst A. Friedrichs, Stuart Husband, Prestel, 240 S., 42,50 €
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