Ein Leben an der Via Dolorosa

Ein Leben an der Via Dolorosa
Der Rektor des Österreichischen Hospizes über sein Haus.

In Zeiten wie diesen mutet der Titel „Irdisches Jerusalem. Über Heiliges und Schwieriges“ möglicherweise seltsam an. Eben erst hat sich Markus Stephan Bugnyár (Bild), Rektor des Österreichischen Hospizes in Jerusalem, mit einem Rundschreiben auf diversen Kanälen an die Öffentlichkeit gewandt, um die dramatische Lage im Heiligen Land zu schildern.

Darin erklärt Bugnyár auch, worin er die Bestimmung seines Hauses sieht: „Warum halten wir offen? Ganz einfach: Wir sind gerade der einzige Ort in Jerusalem, vielleicht sogar im Land, an dem Israelis und Palästinenser im selben Gastgarten sitzen, dieselbe Luft atmen, dieselbe Gastfreundschaft erleben.“

Von diesem Selbstverständnis muss man auch den Titel bzw. den schmalen Band lesen. Klar ist für den Autor (geb. 1975, er ist burgenländischer Diözesanpriester), dass sein der Heiligen Familie geweihtes Haus mehr als eine gewöhnliche Absteige ist. Er sei auch „nicht Priester geworden, um mein Leben als ‚Hoteldirektor‘ zu fristen“. Und mit Blick auf die Lage des Hospizes postuliert er, „jedem zu helfen, der auf seiner höchsteigenen Via Dolorosa zu stranden droht“. Und: „Als Österreicher an der Via Dolorosa sind wir in dieser Hinsicht besonders privilegiert.“ Ein Hoffnungsbekenntnis.

Ein Leben an der Via Dolorosa

Markus St. Bugnyár: „Irdisches Jerusalem“, Be & Be, 128 Seiten, 24,90 Euro

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