Ein Keinohrhase als Wiener Schlawiner
Warum sollte man sich „Keinohrhasen“ auf einer Kabarettbühne ansehen? Til Schweigers Liebeskomödie von 2007 ist einer der größten Publikumserfolge des deutschen Kinos. Doch für die Kritiker war die Geschichte um den oberflächlichen Klatschreporter Ludo Decker, der nach einigen schweren Verfehlungen zu 300 Sozialstunden bei einer schüchternen Kindergartentante verdonnert wird, schon damals überwiegend leichte Kost. Seit 2009 existiert auch eine Bühnenfassung, die nun für österreichische Ohren adaptiert wurde und im Stadtsaal Wien-Premiere feierte (Regie: Claudia Jüptner-Jonstorff).
Situationskomik
Die Wandlung des One-Night-Stand-süchtigen Ludo zum Frauenversteher wird in der Bühnenversion kaum nachvollziehbar. Was auch an Hauptdarsteller Martin Oberhauser liegt, dem man immerhin zu Gute halten muss, dass er keine Til-Schweiger-Kopie gibt. Katharina Schraml bleibt als Anna Gotzlowski blass wie ihre klischeebeladene Rolle, Claudia Rohnefeld (u.a. als ihre Freundin Miriam) weiß schon etwas mehr Konturen zu zeigen.
Kampf der Geschlechter
Warum also sollte man sich „Keinohrhasen“ auf einer Kabarettbühne ansehen?
„Wenn das Äußere stimmt, wächst das Innere nach“ heißt es an einer Stelle. Hier stimmt bereits das Äußere nicht.
KURIER-Wertung: ** von *****
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