Was im November in famoser Konstellation mit dem Pianisten Igor Levit ereignishaft mit dem 2. Klavierkonzert und der 3. Symphonie begann, gerät nun zum musikalischen Fest mit dem 1. Klavierkonzert in d-Moll, op. 15, und der „Zweiten“ in D-Dur. Denn Thielemann, Levit und die Wiener Philharmoniker agieren wie eine einzige Musikerseele. Absolute Harmonie, ein faszinierendes Geben und Nehmen, zwischen einer Art Beethovschen Donner und duftig schwebenden Passagen war da zu erleben.
Levit intoniert brillant, ausgewogen zwischen Expressivität und Sanftheit, besticht mit feinsinnigst dargebotenen kristallklaren Anschlägen, spielt seine Künstlerpersönlichkeit in den fordernden Solo-Passagen fulminant aus und kommuniziert glänzend mit dem Orchester.
Der langsame Satz gerät verstörend schön in sublimer Spannung. Das ist vollkommenes Musizieren.
Exzellenz
Ihre musikalische Exzellenz demonstrieren die philharmonischen Solisten auch bei der zweiten Symphonie. Konkurrenzlos das Horn-Solo, virtuos die Holzbläser. Thielemann generiert prächtige Klangfarben, setzt auf extrem feine, weiche Linien, gibt die jähen Schwankungen zwischen Melancholie und heller Freude atemberaubend wieder. Ovationen!
Susanne Zobl
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