Ein Blick durch die Glaskugel

Ein Blick durch die Glaskugel
Ralo Mayer, der Träger des Otto-Mauer-Preises, zeigt seine akribisch recherchierte Kunst bis 20. Jänner in Wien.

Modellwelten interessieren mich“, sagt Ralo Mayer. Eine Glaskugel, gefüllt mit Meerwasser und Algen, ist eines jener Objekte, in denen die Faszination des Künstlers mit Mikrokosmen fassbar wird. Sie erzählt aber nur einen Teil der Geschichte: Denn der 1976 geborene Mayer hat sich seit 2007 intensiv mit der „Biosphere 2“ beschäftigt. Der riesige überdachte Komplex in Arizona, in dem Forscher zwischen 1991 und 1993 zwei Jahre in völliger Abgeschlossenheit in einem künstlichen Ökosystem lebten, gilt heute als gescheitertes Experiment.

Mayer will es aber nicht darauf beruhen lassen: Er vertiefte sich in die Lebensgeschichten der Initiatoren, die, wie er sagt, „aus dem alternativen Spektrum kamen“ und nicht in das Wissenschafts-System am Ende des Kalten Krieges passen wollten.

Dass Mayer, der zum Thema „Biosphere 2“ auch einen Kinofilm plant, seine Erkenntnisse durch „sinnlich ansprechend gestaltete Räume vermittelt“, beeindruckte die Jury des Msgr.-Otto-Mauer-Preises, die dem Künstler heuer die renommierte Auszeichnung verlieh. Der Kunstraum Jesuiten-Foyer, in dem Mayer auch Werke zum Themenkomplex „Space Shuttle“ zeigt, gibt dazu eine tolle Kostprobe seines Schaffens.

Info: Bäckerstraße 18, 1010 Wien; Mo.–Di., 16–19 Uhr, Sonn- und Feiertage 12–13 Uhr oder nach Anmeldung 01/512 52 32.

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