„Mit hoher Wahrscheinlichkeit wesentliche Grenzen überschritten“

„Mit hoher Wahrscheinlichkeit wesentliche Grenzen überschritten“
Das Egon Schiele Museum in Tulln wirft ein brisantes Thema auf: Wie lassen sich Schieles Darstellungen nackter junger Mädchen heute betrachten?

Sie sind für Österreich Kulturerbe, Touristenmagnet – und gleichzeitig so verstörend, dass sie immer wieder an den Sittlichkeits-Algorithmen der Sozialen Medien zerschellen oder der Zensur zum Opfer fallen: Egon Schieles Darstellungen nackter Körper regen mehr als 100 Jahre nach ihrer Entstehung auf, insbesondere dann, wenn sie junge Mädchen zeigen. 

Christian Bauer, Schiele-Experte und als Kurator für das Schiele-Museum in Tulln zuständig, findet trotzdem, dass sich die Wahrnehmung in produktiver Weise verändert hat: „Es gibt nicht mehr die Polarität, wo die eine Seite sagt, dass das für die Modelle ein Befreiungsschlag gewesen sei, und die andere Seite sagt, es sei Pornografie“, erklärt er. „Ich sehe einen differenzierten Diskurs.“ 

Kommentare