Kein Dschungelkönig ohne Volk
Die Tragödie um Tanja Schumann geht weiter. Längst hat das Fernsehpublikum ihren armselig wirkenden Plan durchschaut, mit ihrem Mann noch ein paar lauschige Tage außerhalb des Dschungelcamps im Luxushotel verbringen zu wollen - und ruft weiterhin fleißig für die Dschungel-Sphinx an. Wieder wurde es daher nix mit dem Auszug.
Getroffen hat es hingegen Winfried Glatzeder vulgo Wutfried Glatzenpeter. Angesichts der "Krokodieselfuß"-Affäre an Tag 13 mit Handgreiflichkeiten gegen Larissa war der Dschungelschreck ziemlich schmähstad und ließ sich sogar gefallen, dass die Kärntnerin in ihrer berüchtigt schusseligen Manier seine Wäscheleine zerstörte.
Nach der Rauswahl schwang sich der Schauspieler zu einem letzten Monolog auf. "Ich hab' die Faxen jetzt auch ein wenig dicke gehabt", zeigte er sich gelassen über das Aus. Er wolle ohnehin kein "Dschungelkönig ohne Volk" sein. Denn der Letzte im Dschungel sei einsam, aller Mitleidenden beraubt. Dann könne man "niemand mehr drangsalieren, ich kann niemand mehr schlagen". Hört, hört, am Mittwoch hatte Glatzeder noch getönt, dass er Larissa bei seinem Wutausbruch nicht einmal richtig berührt habe.
Haupt- und Nebenrolle
Freilich wurde die Winfried vs. Larissa-Geschichte noch einmal aufgerollt. Nach der Versöhnungszigarette gab Larissa wieder das Dschungel-Schusselchen und startete irrwitzige Versuche, eine neue Wäscheleine zu basteln. Das reichte fürs übliche Kopfschütteln im Camp.
Die Gesetze des Dschungels sind undurchdringbar: Tanja Schumann kam durch ihr Nichtstun paradoxerweise zu einer Hauptrolle. Offenbar liebt das Publikum Leidensgeschichten. Weniger leiden musste Schumann bei ihrer ersten Dschungelprüfung - für die sie sich selbst nominiert hatte. Melanie Müller, die das dürftige Animationsprogramm gemeinsam mit ihr absolvieren musste, blieb blass.
Bekleidungsfaktor
Wieder keine Duschszene. Dafür machte Melanie bei der Dschungelprüfung im roten Baywatch-Badeanzug einen auf Pamela Anderson.
Streitfälle
Gestritten wurde kaum. Nach Glatzeders Ausritt vom Vortag war Aufarbeitung und Seele streicheln angesagt. Da konnte freilich Allesversteher Jochen Bendel seine Trümpfe ausspielen.
Sprüche des Tages
Larissa: "Ich hab' so eine Pechsträhne in letzter Zeit. Ich weiß nicht, woran das liegt . . ."
Jochen über die abgerissene Wäscheleine: "Das hat der Winfried für uns gebastelt. Das war ein einmaliges Geschenk."
Moderatorin Sonja Zietlow appelliert an die Zuschauer: "Ich glaube, Tanja hat's kapiert. Treiben Sie es also nicht auf die Spitze! Oder wollen Sie etwa Tanja ein Jahr lang in jeder Talkshow sehen?"
Marco Angelini (nach dem Auszug am Strand liegend): "Ich hoff', ich bin als der angekommen, der ich bin: Marco Angelini." Man konnte tatsächlich jeden Tag sehen, dass sich der Steirer nicht viel mehr vorgenommen hatte.
Ekelfaktor auf einer Skala von 1 bis 10
Eigentlich müsste man eine Null vergeben. Tanja und Melanie torkelten auf einer Wippe im See herum und schupften Sterne hin und her.
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