"Don Carlos": Keine Jonas-Kaufmann-Show, sondern ein Triumph des Ensembles

"Don Carlos": Keine Jonas-Kaufmann-Show, sondern ein Triumph des Ensembles
Wiener Staatsoper: Verdis „Don Carlos“ mit Jonas Kaufmann, Bertrand de Billy am Pult und in der Regie von Peter Konwitschny.

An der Wiener Staatsoper hat – auch in künstlerischer Hinsicht – eine neue Zeitrechnung begonnen. War es in den vergangenen Jahren durchaus üblich, einen prominenten Namen einzukaufen, diesen in ein oft mediokres Umfeld zu stecken und dennoch auf den Zuspruch des Publikums zu hoffen, so ist das nun anders. Denn seit Bogdan Roščić das Steuer des Operntankers am Ring übernommen hat, geht es nicht um bloßen Staraufputz, sondern um zeitgemäßes, packendes Musiktheater als Gesamtkunstwerk.

Das war auch bei der Wiederaufnahme der fünfstündigen (inklusive Pausen) fünfaktigen, französischen Urfassung von Giuseppe Verdis „Don Carlos“ zu erleben.

Und ja, mit Jonas Kaufmann war und ist (Reprisen: 1., 4., 7. und 11. Oktober) in dieser Produktion ein Weltstar zu erleben. Aber – und das ist das wirklich Erfreuliche – dieser „Don Carlos“ ist keine reine Jonas-Kaufman-Show, sondern der Triumph eines grandiosen Ensembles.

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