Domingo singt nach fast einem halben Jahrhundert wieder in Florenz

Domingo singt nach fast einem halben Jahrhundert wieder in Florenz
Alexander Pereira feiert Auftritt des Tenors in Nabucco.

Nach fast 50 Jahren tritt Placido Domingo wieder in Florenz auf. Der zuletzt ob der Vorwürfe sexueller Belästigung umstrittene spanische Startenor gehört neben Maria Jose Siri, Fabio Sartori und Alexander Winogradow zum Ensemble von Verdis "Nabucco", die im Theater "Maggio musicale fiorentino" am Sonntag Premiere feiert. Der 79-jährige Domingo war erst kürzlich von Covid-19 genesen.

Regisseur der Oper ist der Italiener Leo Muscato, Dirigent ist Paolo Carignani. Strengste Sicherheitsvorkehrungen werden im Theater vor der Aufführung ergriffen. So sollen die Künstler einem Antikörpertest unterzogen werden, Andrang soll auf der Bühne vermieden werden, was angesichts einer Choroper wie "Nabucco" nicht einfach ist. Muscato musste einige Szenen überdenken, um sie an die Anti-Covid-Vorschriften anzupassen. Künstler dürfen die Kostüme nicht wechseln.

"Diese schwierige Zeit hat unserem Theater die Möglichkeit gegeben, Künstler einzuladen, die wir in anderen Zeiten nicht hätten einladen können", sagte der österreichische Intendant des Opernhauses, Alexander Pereira, vor der Aufführung.

Domingo zeigte sich über sein Comeback in Florenz erfreut. "Es war eine schwierige Zeit, doch ich habe stets die Unterstützung des Publikums gespürt", sagte der Spanier. Im August war der Tenor bereits in der Arena von Verona aufgetreten und im September an der Wiener Staatsoper im "Simon Boccanegra".

Das Florentiner Theater fiebert weiteren hochkarätigen Konzerten entgegen. Auch Mezzosopranistin Cecilia Bartoli, Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele, tritt am 8. Oktober wieder bei einem Konzert in Florenz auf. Geplant ist eine "Hommage an Farinelli" im Theater "Maggio musicale fiorentino". Damit singt Bartoli nach 28 Jahren wieder in der toskanischen Hauptstadt. Das Konzert ist Teil einer Tournee, die Bartoli in den Wiener Musikverein (4. Oktober), nach Versailles (10. Oktober) und Toulouse (13. Oktober) führen wird. Die gebürtige Römerin wird Arien von Händel, Hasse, Telemann und Vivaldi singen.

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