Dobrovolny - Eine Stimme geht in Pension

Dobrovolny - Eine Stimme geht in Pension
Zum letzten Mal hilft Herbert Dobrovolny am Sonntag beim Ö1-Quiz "gehört.gewusst" den Kandidaten mit Tipps auf die Sprünge. Dann geht er in den Vorruhestand.

Diese Stimme. Wenn man mit Herbert Dobrovolny spricht, hat man das Gefühl, man muss jetzt gleich eine Frage beantworten. Aber wenn man die Antwort nicht gleich weiß, dann hilft einem der Dobrovolny auf die Sprünge.

So wie er das seit vielen Jahren am Sonntagmittag um zehn nach eins im Radio tut. Morgen zum letzten Mal.

Das Ö1-Quiz "gehört.gewusst" gastiert zum Abschied mit einer Super-Championsrunde im Casino Velden (13.10 Ö1). Ein letztes Mal wird Dobrovolny den Kandidaten Fragen aus Wissenschaft, Kunst, Kultur, Politik und Wirtschaft zu knacken geben.

Die meisten davon wird er selber wissen. Bei der Schnellfragerunde sind es "acht von zehn". Nur bitte keine Opernfrage. (Weil er jahrelang im Fernsehen vom Opernball berichtete?).

Versprecher

Dobrovolny moderierte 22 Jahre die Hörfunkjournale. Die Hoppalas aus dieser Zeit verwertete er mit seinem Kollegen Werner Löw in einem "Pannen und Versprecher"-Programm. Dessen besonderer Charme liegt in der Ernsthaftigkeit, die diesen Stimmen Kraft ihres Amtes verliehen wurde. Da fallen Abstrusitäten wie "Kirchenvolksgebären" und das "Bell des Fären" erst beim zweiten Hinhören auf.

Deshalb ist es auch eine besondere Interviewsituation, wenn Herbert Dobrovolny vor einem sitzt und erzählt, wie er zum Radio gekommen ist. Durch eine andere Radiolegende, Rudi Klausnitzer, der auf der Uni eine Vorlesung hielt und Student Dobrovolny mit "Sehr gut" beurteilte. Das machte Lust aufs Radio. "Ö3 war damals jung, und wenn man kreativ war, konnte man viel erreichen," erinnert sich Dobrovolny. Die sogenannten Giftbänder mit den Versprechern sammelte er schon damals. Ihm selber passieren sie selten. Tadellos gelingen ihm, wenn’s sein muss, komplizierte Wortkaskaden, deren Bestandteile andere nicht einmal schreiben können. Als Chefsprecher hat er jahrelang für korrekte Aussprache im ORF gesorgt. Sein größtes Anliegen: österreichisches Deutsch. Nur ja kein Bundesdeutsch.

Letzter Tipp für das morgige Quiz: Nicht nur der Dobrovolny merkt es, wenn ein Kandidat daheim Antworten googelt. Besser selber wissen. Es heißt ja "gehört.gewusst."

Kommentare