Da die Vorstellung seines selbstbetitelten Debütalbums bereits acht Jahre zurückliegt, konnte sich der „Disco Wolferl“, wie er szenekundig gerne genannt wird, wieder einmal für ein neues Album motivieren. Es nennt sich „Amadeus“ und wird morgen, Dienstag, im Rahmen der Eröffnungsparty der Kunstmesse Parallel Vienna (Lassallestrasse 5) vorgestellt werden.
Zwischen Party-Vorbereitung und Nachmittagsschlaferl hat Wolfram dem KURIER schnell ein paar Fragen per E-Mail beantwortet.
KURIER: Sie sind als 19-Jähriger von Kärnten nach Wien gezogen, um eine Ausbildung als Tontechniker zu beginnen. Was wurde daraus?
Wolfram: Ich habe sie abgeschlossen, begann danach aber, Kunst und digitale Medien an der Angewandten zu studieren.
Danach gingen Sie nach New York und wurden dort zum Liebkind der Club- und Modeschickeria. Wie kam es dazu?
Wahrscheinlich durch meine Frisur und meine für damalige Zeiten etwas ungewöhnliche Plattenauswahl während meiner DJ-Gigs: Ich spielte nämlich hauptsächlich Italo-Disco.
Wie und wann sind Sie mit elektronischer Tanzmusik zum ersten Mal in Berührung gekommen?
Als ich mit 16 von meinem Vater einen Plattenspieler geschenkt bekommen habe. Er selbst hatte eine Vinyl- Sammlung mit Künstlern wie Kraftwerk und Jean-Michel Jarre.
Was war die erste Platte, die Sie sich vom Taschengeld gekauft haben?
„The Power“ von Snap. Das war 1990.
Acht Jahre sind seit Ihrem Debütalbum vergangen. Warum hat das so lange gedauert?
Weil ich sehr langsam bin.
Auf „Amadeus“ gibt es einen Song mit Pamela Anderson. Wie kam es dazu?
Ich legte bei einer Vivienne-Westwood-Aftershow-Party auf und Pamela tanzte immer in der ersten Reihe. Als ich fertig war mit dem Auflegen, fragte ihr Assistent, ob ich mitkommen könnte, weil sie mich gern kennenlernen würde.
Haddaway scheint eine wichtige Figur in Ihrer Karriere zu sein. Auch auf dem neuen Album hat sich die Eurodance-Ikone wieder an einem Song beteiligt. Was schätzen Sie an ihm?
Ich schätze es sehr, dass er mit mir immer wieder zusammengearbeitet hat. Und natürlich ist sein Song „What Is Love“ ein Hit meiner Jugend.
Von der Poppigkeit Ihres Debütalbums ist nicht mehr viel übrig geblieben. Wie würden Sie die Platte musikalisch einordnen?
Dunkler und melancholischer. Für die Tracks habe ich mich von elektronischer Musik aus den 70ern, 80ern und 90ern beeinflussen lassen.
Sie präsentieren sich auf dem Pressefoto (rechts) mit einem Ferrari-Rennanzug, ein Song heißt „Scirocco“– dieses VW-Modell fahren Sie auch selbst. Woher kommt die Liebe zu Autos?
Die Liebe kommt primär von der Optik bzw. dem Design alter Autos. Die Performance ist mir in diesem Fall zweitrangig.
Yung Hurn hat im Song „Rein“ einen lustigen Gastauftritt. Der Rapper gibt das – eh klar! – Drogenopfer, das nicht in die Disco reingelassen wird. Wie viel Humor steckt in Ihrem Album?
Naja, wenn man mit Vokalisten wie Pamela Anderson und Haddaway um die Ecke kommt, sollte man ein wenig Sinn für Humor haben.
Wie viel Spitzbube steckt in Ihnen?
Noch immer zu viel.
Sie werden seit Jahren genannt, wenn es um die „schönsten Männern Wiens“ geht. Freut Sie das?
Nein
Kurzkritik zu "Amadeus": Wolfram schmeckt auf seinem neuen Album technoide Beats, Italo-Disco und Eurodance mit Sample-Schabernack und illustrer Gästeliste (Yung Hurn, Peaches, Pamela Anderson und Haddaway) kurzweilig ab.
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