Disney und die Angst vor dem leeren Geldspeicher

Cinderellas Schloss ohne Besucher: Das Magic Kingdom in Florida ist eines der großen Probleme, die Disney derzeit zu bewältigen hat.
Der Riese startet durch – in eine unerwartete und teure Krise. Die Sparmaßnahmen schädigen auch das Image.

Wie würde sich Dagobert Duck in der Corona-Krise verhalten? Er würde sofort alle seine Mitarbeiter feuern und sich seine Boni sichern. Die größte Angst der raffgierigen Ente ist ein leerer Geldspeicher – und wie beugt man dem am besten vor?

Mit noch mehr Geld.

Die gefiederte Persiflage auf einen rücksichtlosen Kapitalisten ist eine der berühmtesten Figuren in der Geschichte des Disney-Konzerns. Und im Gegensatz zu Disney kann es Dagobert egal sein, was die Leute denken.

Schnitt auf die Realität:

Es hätte DAS Jahr des Entertainmentgiganten werden sollen. Im Dezember läutete man das Streamingzeitalter ein, die Aktienkurse kletterten auf ein Allzeithoch und CEO Bob Iger verkündete Ende Februar zufrieden seinen Rücktritt. So souverän dieser Entschluss wirkte, so rapide schlitterte man danach bergab. Covid-19 traf Disney härter als vergleichbare Konzerne. Während etwa Comcast und WarnerMedia keine Mitarbeiter in Zwangsurlaub geschickt hat, griff man beim Konzern mit den Mausohren zu harten Maßnahmen: 100.000 Angestellte wurden laut einem Bericht der Financial Times in Zwangsurlaub geschickt – fast die Hälfte aller Disney-Mitarbeiter fällt damit in die öffentliche Versorgung.

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