Dirigentin Karina Canellakis: "Musik ist doch kein Sport!"

Dirigentin Karina Canellakis: "Musik ist doch kein Sport!"
Die amerikanische Dirigentin ist Künstlerin im Fokus im Musikverein. Sie spricht über den Wiener Klang und Listen mit Dirigentinnen (Von Susanne Zobl).

Die Geigen stöhnen, lassen das Leid eines ganzen Volkes zu Tönen werden. Oder ist es die Beklemmung des von Stalin bedrängten Schöpfers dieses gigantischen Klangtheaters? Die Rede ist von Dmitri Schostakowitschs 8. Symphonie. Verstörend erhebt sich das Englischhorn, die Flöte, jede und jeder der Solisten folgt den präzisen Anweisungen, den klaren Gesten der Dirigentin.

Karina Canellakis heißt sie und steht im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins am Pult ihres Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, das sie seit 2019 als Chefdirigentin leitet. „Heute, in einer Zeit, in der wir in den Nachrichten ständig von Kriegen hören, sei diese Symphonie doch ein Ruf nach Frieden“, sagt sie.

1981 in eine New Yorker Musikerfamilie geboren, lernte sie früh Violine. Kein Geringerer als Sir Simon Rattle aber wies ihr in den Weg ans Pult. Im April debütierte sie bei New York Philharmonic. Die New York Times reiht sie bereits „unter näherer Betrachtung“ für das San Francisco Orchestra.

Dirigentin Karina Canellakis: "Musik ist doch kein Sport!"

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