Dieter Nuhr: Geistreich, spitzfindig, sarkastisch

Star-Komiker Dieter Nuhr ist ab 2. Mai mit seinem Programm „Nuhr unter uns“ auf Österreich-Tournee.

Trottel sind glücklicher. Aber warum trotzdem keiner blöd sein will, und warum es dann wiederum blöd ist, sich schlau und nachdenklich in die Depression zu stürzen, das erklärt einer, der für Comedy nicht doof genug ist und fürs Kabarett zu lustig:

Dieter Nuhr. Der hat als Spaßmacher kritische Gedanken und kann am Ende seinem Publikum sagen: Denken Sie mal drüber nach.

Sein Credo: „Humor kann das Unerträgliche erträglich machen.“ Seit 2011 moderiert Nuhr in der ARD das politische Kabarett „SatireGipfel“.

Gerade stürmt der Darling der deutschen Kleinkunst mit „Das Geheimnis des perfekten Tages“ (Lübbe) die Sachbuch-Bestsellerlisten, obwohl er mit der Lektüre zum Vernaschen zwischendurch dasselbe verkauft, was er auch auf der Bühne, im Radio und im Fernsehen macht.

Als Spötter mit intellektuellem Anspruch nimmt er sich die Welt und Fehler der Menschen vor – klug und mit großer Heiterkeit. Mit nüchternem Blick erfasst er den Aberwitz des Alltags – im Großen, also in der Politik, oder im Kleinen, unter Freunden und in der Familie. Und provoziert zum Lachen oft das Kopfschütteln mit.

Intelligentes Lästern

Nuhr unter uns“ streift die Themen der Zeit: das Abendland, die Rotbauch-Unke und den aktuellen Preis des Akropolis-Tellers nach dem Fixing an der Frankfurter Börse ... Er sagt dem grassierenden Tugendterror den Kampf an: „Wenn das Rauchen auf der Straße verboten wird, dann fange ich an – dann rauche ich auf dem Fahrrad ohne Helm.“

Dass unter seinen Fans eher die Generation Golf als die Generation Facebook vertreten ist, wundert Nuhr nicht. Schließlich verlassen die jungen Leute heute gar nicht mehr das Haus, ziehen die virtuelle Welt der Realität vor, dem Ort, „wo der Pizzabote herkommt“.

„Wer als Schwein mit dem Bauern unzufrieden ist – der wählt doch nicht den Metzger!“ So fasst Nuhr zusammen, warum es albern und unsinnig ist, aus Protest gegen die etablierten politischen Parteien ausgerechnet die NPD zu wählen.

Sein guter Rat am Ende: „Blicken Sie positiv in die Zukunft, Optimismus hilft.“

Info: 2. 5. Innsbruck Congress; 3. 5. Salzburg Großes Festspielhaus; 4. 5. Wien Gasometer

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