"Die Reise der Bilder" im Lentos: Die Ölschinken beim Wirten

Henrike Naumann imaginiert den Salon in Hitlers Berghof: Das Panorama ist bizarr, die Wiege „Für Volk und Vaterland“ stammt aus 1941, dahinter die Großformate
Eine fulminante Ausstellung erzählt die komplexe Geschichte der Verbringung von Tausenden Kunstwerken ins Salzkammergut nach

Es war – retrospektiv – keine gute Idee gewesen, drei Fakultätsbilder von Gustav Klimt und viele andere Werke in Immendorf bei Hollabrunn einzulagern: Anfang Mai 1945, als die Rote Armee anrückte, jagte ein SS-Kommando das Schloss in die Luft. Es geht zwar das Gerücht um, dass die Bilder geraubt worden seien, aber dies ist unwahrscheinlich: Die Folge war einer der größten Kunstverluste im Zweiten Weltkrieg.

Die „Alpenfestung“ hingegen hielt. Nicht im strategischen Sinn (sie war auch nur so eine Fantasterei von Adolf Hitler), aber all die Kunstschätze, die ins Salzkammergut verbracht worden waren, überdauerten mehr oder weniger unbeschadet das Desaster. Die „Monuments Men“ der US-Army staunten nicht schlecht, als sie nach Kriegsende im Salzbergwerk von Altaussee Tausende Preziosen sicherstellen und zum „Collecting Point“ nach München bringen konnten.

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