"Die Protokollantin": Vom kalten Bier zur unterkühlten Krimi-Serie

Oliver Berben ist vielfach, u.. a. mit ROMYs ausgezeichneter Produzent und TV-Vorstand der Constantin Film
Produzent Oliver Berben erzählt, wie aus einer Idee im Gasthaus eine fünfteilige Serie wurde.

Von einem persönlichen Schicksalsschlag gezeichnet, mit blassem, starren Gesicht schreibt Freya Becker ( Iris Berben) im LKA Berlin tagtäglich Verhöre mit. Sie weiß, besser, sie hört inzwischen, wer schuldig ist – auch wenn das Gericht anderes sagt. So wie bei Thilo Menken (Andreas Lust), der ein Mädchen vergewaltigt haben soll und freigesprochen wird …

Mit „Die Protokollantin“ legt das ZDF (21.45 Uhr) eine hochwertige, düstere, fünfteilige Serie vor, die der ORF nun für Hauptabend-Termine im Frühjahr erworben hat. Zur Top-Besetzung gehören nebst Platin-ROMY-Preisträgerin Berben, Moritz Bleibtreu und Andreas Lust auch Johannes Krisch, „Babylon Berlin“-Bulle Peter Kurth und Katharina Schlothauer.

Produziert hat die Serie Berben-Sohn Oliver, TV-Vorstand der Constantin Film. "Eigentlich ist es bei einem Bier in München passiert", erzählt Berben dem KURIER. Seine Mutter und er hätten Roman-Autor Friedrich Ani, mit dem sie kurz zuvor einen Stoff realisiert hatten, in einer Wirtschaft getroffen, um, wie öfter, über seine Romane und Geschichten zu reden. "Er kam damals gerade von der Recherche für eines seiner neuen Bücher. Er hatte sich davor bei der Münchner Polizei mit einer Dame getroffen, die seit vielen Jahren schon innerhalb der Polizei als Protokollantin gearbeitet hat, also immer diese Verhöre festgehalten hat. Über Jahrzehnte hat sie viele Tage damit verbracht, sich das anzuhören, was die Polizei und was Verdächtige oder schließlich Kriminelle zu sagen hatten. Wir haben gleich damit begonnen, darüber zu fantasieren, was diese Frau wohl macht, was sie denkt, wenn sie nach Hause geht oder wie sie mit ständig solchen Geschichten lebt." Daraus habe sich dann die Idee entwickelt, Iris Berben dafür zu nehmen, sie noch etwas älter zu machen, als sie eigentlich ist und diese Figur zum Leben zu erwecken, so Berben weiter. Das hat dann Nina Grosse übernommen, die die fünf Folgen entwickelt, geschrieben und gemeinsam mit Samira Radsi inszeniert hat.

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