Die Grammys waren nicht so mutig, wie sie aussahen

Die Grammys waren nicht so mutig, wie sie aussahen
Billie Eilish war die große Abräumerin eines Abends, der erstaunlich viel optischen Schwung hatte.

Die Popmusik hat, schon länger, ein Bilderproblem.

Irgendwo zwischen Madonnas Augenklappe und dem x-ten Lady-Gaga-Fleischkleid sind jene optischen Wegweiser abhanden gekommen, mit denen der Pop so viele Jahre lang durch den Dschungel des kulturellen Lebens durchhalf. Die Bilder vom Menschsein, vom Jungsein, vom Heutesein, die die massentauglichste Musikform zuletzt lieferte, sind auch für die Masse irrelevant geworden. Überholt vom Hip-Hop, vom Serien-TV, von Kunst und Straße.

Man durfte sich deshalb am Montagmorgen ein bisschen die Augen reiben. Denn ausgerechnet bei den Grammys, die die eigene Verstaubtheit zuletzt in einem öffentlichkeitswirksamen Skandal selbst thematisiert hatten, kehrten plötzlich Bilder vom Pop zurück, die erstaunten.

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