Gefangen zwischen Wollen und Nichtkönnen

APA11697452 - 01032013 - WIEN - ÖSTERREICH: Jana Horst (r.) als "Ophelia", Daniel Jesch (m.) als "Gabriel" und Sven Dolinski als "Emissär G. Sichte" am Freitag, 01. März 2013, während der Fotoprobe von "Die gesetzliche Verordnung zur Veredelung des Diesseits" im Vestibül im Burgtheater in Wien. Das Stück hat am 03.03.2013 Premiere. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Das österreichische Stück "Die gesetzliche Verordnung zur Veredelung des Diesseits" wurde im Vestibül uraufgeführt.

Das Vestibül ist die Studio-Bühne des Burgtheaters. Die Stücke, die in letzter Zeit dort herausgebracht werden, ähneln einander stark. Sie sind alle vom aktuellen Erfolgsdramatiker Schimmelpfennig beeinflusst – die Figuren sprechen oft weniger miteinander, als dass sie ihre Geschichten nacherzählen. Sie spielen mit Zeit- und Logik-Ebenen und sind dadurch nicht immer leicht verständlich. Sie geben vor, sich aktuellen Themen zu widmen, befassen sich aber dann doch vor allem mit dem Blick nach innen. Und sie haben ohne Zweifel Humor, wirken aber meist ein wenig betulich und musterschülerhaft.

Szenenfotos

Gefangen zwischen Wollen und Nichtkönnen

FOTOPROBE: "DIE GESETZLICHE VERORDNUNG ZUR VEREDEL
Gefangen zwischen Wollen und Nichtkönnen

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Gefangen zwischen Wollen und Nichtkönnen

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Gefangen zwischen Wollen und Nichtkönnen

FOTOPROBE: "DIE GESETZLICHE VERORDNUNG ZUR VEREDEL

Jungautorin

Und damit ist schon sehr viel über die jüngste Uraufführung mit dem Titel (auch das ist sehr modern: lange, umständliche Stücktitel) „Die gesetzliche Verordnung zur Veredelung des Diesseits“ gesagt. Die Tiroler Autorin Petra Maria Kraxner, geboren 1982, wurde vor fünf Jahren bei den Werkstatt-Tagen der Burg entdeckt.

Ihr Text hat eine spannende Ausgangssituation: Eine junge Frau – hochqualifiziert, dennoch arbeitslos, vom Willen bewegt, die Welt zu verbessern, und offenbar manische Leserbriefschreiberin – bestellt sich einen Callboy. Doch anstatt der erhofften Leibesübungen hat der nur einen Redeschwall zu bieten. Dann taucht auch noch ein Engel auf, der in Gottes Auftrag Bausparverträge an den Mann bringen will. Bei seinem Anblick fällt der Callboy in Ohnmacht. Und nun wiederholt sich die Szene immer wieder, verläuft stets anders, es gibt Sprünge in mögliche Zukunftsszenarien.

Jana Horst, Daniel Jesch und Sven Dolinski (als Engel) spielen ausgezeichnet, die Regie-Debütantin Caroline Welzl reichert den Text mit viel Witz an. Man versteht schon: Hier geht es um eine Generation, die zwischen Wollen und Nichtkönnen gefangen ist. So wie auch dieses durchaus ansprechende, klug gebaute, aber auch langatmige, merkwürdige Stück.

KURIER-Wertung: *** von *****

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