Deutscher Antisemitismus-Beauftragter kritisiert documenta-Leitung

Die documenta steht kurz vor dem Start
Weitere Kritik rund um das Antisemitismus-Eklat der Ausstellung "documenta fifteen" wird laut

Felix Klein, der Antisemitismus-Beauftragte der deutschen Bundesregierung, bezeichnete den Umgang der documenta-Leitung mit dem Skandal als "verheerend" und forderte Konsequenzen. Ein halbes Jahr vor Beginn der Ausstellung wurden Antisemitismusvorwürfe gegen das indonesische Kuratorenkollektiv laut, woraufhin das Banner "People's Justice" von Taring Padi abgehängt wurde. 

Mangelnder Respekt gegenüber dem Deutschen Bundestag

Als "völlig unverständlich" bezeichnete Klein das Ausschlagen von Unterstützungsangeboten zur Veränderungen von Strukturen von Seiten des Bundes und des Landes Hessen. „Es zeugt zudem von mangelndem Respekt gegenüber dem Deutschen Bundestag, dass keine der verantwortlichen Personen vor dem Kulturausschuss erschienen ist und sich den berechtigten Fragen der Parlamentarier gestellt hat.“ 

Fehlende Kommunikation

Er kritisierte außerdem die mangelhafte Kooperation und die Desinteresse an einem ernsthaften Dialog mit Meron Mendel, dem Direktor der Bildungsstätte Anne Frank. Dieser hatte erst am Freitag bekannt gegeben, nicht mehr beratend zur Seite zu stehen. Die Organisatoren der Ausstellung hatten zuvor als Konsequenz der Vorwürfe angekündigt, alle weiteren Werke mithilfe externer Experten, darunter auch Mendel, auf antisemitische Inhalte prüfen zu wollen.

Auch die deutsche Künstlerin Hito Steyerl erklärte ihren Rückzug. Klein hofft, dass das Abwenden von Kunstschaffenden "nun endlich dazu führen wird, den Skandal adäquat aufzuarbeiten und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen“.

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