Der wilde Festspieltanz mit "Orphée": Hoch das Bein, treten Sie ein!

Der wilde Festspieltanz mit "Orphée": Hoch das Bein, treten Sie ein!
Barrie Koskys hinreißende Inszenierung von Offenbachs „Orphée aux enfers“ bei den Salzburger Festspielen – die Kritik.

Jupiter kommt mit einem Glitzerpenis auf die Bühne und spielt damit herum, um ihn fit für Eurydice zu machen; die Tänzer wälzen sich auf dem Boden und kopulieren; beim berühmten Cancan weiß man nicht, ob es sich um Frauen oder Männer handelt und sieht, wenn sie ihre Röcke heben, keine Tricolore, sondern riesengroße Vaginas.

Noch vor ein paar Jahren hätten solche Szenen bei den Festspielen einen Skandal hervorgerufen, vergleichbar jenem bei der „Fledermaus“ in der Regie von Hans Neuenfels, als Marcel Prawy die Besucher dazu animierte, ihr Geld zurückzuverlangen. Heute jubelt das offenbar wesentlich offenere Publikum und ist bereit, sich von unzähligen Gags nicht nur unterhalten zu lassen, sondern auch dahinter zu blicken. Zumindest in Salzburg.

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