Der Volkstheaterdirektor steht fest und Dominique Meyer klopft an

Am 22. Februar wird der Nachfolger von Volkstheaterdirektor Kay Voges vorgestellt. Er wird nicht Ulrich Rasche heißen. Der Regisseur, dessen „Iphigenie“ am Freitag (23.2.) im Akademietheater Premiere haben wird, kam zwar in die engere Wahl; die Kommission überzeugte aber – alles spricht dafür – Jan Philipp Gloger, Schauspielchef in Nürnberg.
Und schon steht eine weitere wichtige Personalanstellung an. Dieses Mal in Niederösterreich. Ende Mai 2023 gab das Land bekannt, dass der Vertrag von Rudolf Buchbinder bis zum Ende des Grafenegg Festivals 2026 verlängert wurde. Der „Ausnahmepianist“, wie Peter Jarolin ihn immerzu nannte, bleibt dem Festival zwar untrennbar verbunden: Die Grafenegger Reitschule heißt ab 2027, nach der umfassenden Renovierung, „Rudolf Buchbinder Saal“. Aber der Namensgeber, geboren am 1. Dezember 1946 in Litoměřice (Leitmeritz), legt dann, knapp 80-jährig, die Konzeption in andere Hände. Von einem brutalen Generationenwechsel wird man aber kaum reden können. Denn ...
Man muss nur eins und eins zusammenzählen. Im September 2023 gastierte das Orchester der Scala in Grafenegg. Und der Intendant der Mailänder Institution ist Dominique Meyer, der ehemalige Staatsoperndirektor. Sein Vertrag läuft bis 2025. Daher ist eine Nachfolgediskussion entbrannt. Giuseppe Sala, als Mailänder Bürgermeister der Präsident des Scala-Aufsichtsrats, meinte Mitte Jänner, dass die Entscheidung erst in zwei Monaten – also Mitte März – fallen werde.
Dominique Meyer würde zwar gerne bleiben, wie er kundtat. Die Chancen stehen jedoch äußerst schlecht: Die Regierung um Premierministerin Giorgia Meloni drängt auf eine nationale Neubesetzung. Zudem hatte es geheißen, dass in Italien künftig alle Intendanten mit 70 abgelöst werden müssen. Dieses Alter erreicht der Franzose am 8. August 2025.
Der Job in Grafenegg käme für Meyer daher zur rechten Zeit. Gerüchteweise soll man schon handelseins sein.